Jorgos Olivengeflüster  
  
                                     

Alles rund um die Olive

Ehrwürdiger Olivenbaum  

Der Olivenbaum, auch Echter Ölbaum genannt, ist ein ehrwürdiges Wunderwerk unserer Natur. Er ist im Mittelmeerraum, Nordafrika und dem Nahen Osten beheimatet und wird schon seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. kultiviert. Der Olivenbaum ist ein genügsames Gewächs: Er stellt wenig Ansprüche an den Boden, hat einen geringen Wasserbedarf und bleibt dabei Immergrün. Doch wer den Olivenbaum pflegen und seine Früchte ernten will, muss seine Sprache sprechen. Er wächst langsam, aber unaufhaltsam und wird mehrere hundert und sogar über 1000 Jahre alt. Will man seine Wildheit zähmen, muss er regelmäßig zurückgeschnitten werden. Andernfalls wächst er innerhalb von zwei Jahren hin zu einem nahezu undurchdringlichem Gestrüpp. Ein behutsamer, aber bestimmter Rückschnitt sind deshalb das A und O, um einen guten Ertrag hochwertiger Oliven zu gewährleisten.


Der Olivengeschmack entsteht nicht von alleine

Ein Olivenbaum ist nach etwa 20 Jahren am ertragreichsten. Er ist Windbestäuber, weshalb ein luftiger Schnitt des Baumes von zentraler Bedeutung ist. Olivenbäume brauchen deshalb auch andere Olivenbäume zur Befruchtung der Blüte, um Früchte ausbilden zu können. Die reifen Oliven sind schwarz über braun-violett bis hin zu rötlich und werden zwischen Oktober und März geerntet. Unter guten Bedingungen können Erträge von durchschnittlich 100 kg Oliven pro etwa 50-jährigem und gesundem Baum erreicht werden. Die Frucht des Olivenbaums ist jedoch roh auf Grund ihrer Bitterstoffe ungenießbar. Um Essoliven zu gewinnen, müssen die Oliven etwa zwei bis drei Monate in einer zehnprozentiger Salzlösung liegen. Erst dann entsteht der für uns so typische Olivengeschmack. Nach der Entsalzung können die Oliven nun je nach Geschmack eingelegt werden.


Das Öl aus der Frucht

Die gold-gelbe, leicht grünliche Färbung des Öls der Olive wird aus der Frucht gewonnen. Etwa fünf Kilogramm Oliven braucht es, um einen Liter Olivenöl gewinnen zu können. Traditionell wurden Oliven mit Hilfe einer Steinmühle kaltgepresst, was heutztag aber ausschließlich touristischen Zwecken vorbehalten ist. Die Produktion erfolgt mittlerweile ausschließlich maschinell in eigens produzierten Fertigungsanlagen. Um Olivenöl der ersten Güteklasse - auch Extra Nativ oder Extra Virgin genannt - zu erhalten, muss der Säuregehalt des Öls unter 0,5 Prozent liegen. Extra Natives Olivenöl wird kalt gepresst, indem es über rein mechanische Verfahren ohne externe Hitzezufuhr gewonnen wird. Für die Qualität des Olivenöls spielen der Zeitpunkt der Ernte und die Dauer des Verarbeitungsprozesses eine entscheidende Rolle. So sollten zwischen der Ernte und der Verarbeitung maximal ein bis zwei Tage vergehen. Auf Grund seiner unter anderem entzündungshemmenden und antibakteriellen Wirkung wird Olivenöl auch als Basis von Salben und diverser Naturkosmetik verwendet.

Jorgos Olivenöl




Olivenholz und sein Farbenspiel

Das Holz des Olivenbaums ist eines der härtesten Holzarten Europas. Das Holz arbeitet deshalb während der Trocknung nicht so stark wie andere Hölzer und kann an der Luft oder auch im Trockenofen getrocknet werden. Etwa drei bis acht Prozent Restfeuchte bleibt im Holz, dabei handelt es sich aber zu großen Teilen um Öl und nicht um Wasser. Das ist der Grund, weshalb sich gut abgelagertes Olivenholz auch nach der Verarbeitung kaum verzieht. Typisch für das Olivenholz ist seine einzigartige Maserung und Farbspiel von hellbeige über leicht bräunlich bis ins Schwarze. Je weiter man zum Kern des Stammes oder Astes kommt, desto dunkler wird die Färbung. Aufgrund des langsamen und knorrigen Wachstums der Olivenbäume kennzeichnet sich das Holz durch eine enge und oftmals schnörkelige Maserung. Erst nach der Bearbeitung und dem Ölen des Holzes kommt die besondere Struktur des Holzes zur Geltung. Das Holz ist bei Zier-, Kunst- oder Gebrauchsgegenständen wie Türen oder Tischen sehr beliebt. Das Holz selbst ist langlebig und belastbar und wirkt  - ebenso wie das Olivenöl selbst - antibakteriell. Wer seine Olivenholzprodukte pflegen will, sollte regelmäßig zum holzeigenen Olivenöl greifen und das Holz mit dem Öl einreiben. 

Jorgos Olivenholz


 
 
 
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